Durchmesserbestimmung der Jupitermonde am 15.7.2012 / Teil II
Die Jupiterbedeckung durch den Mond am 15.7.2012 bot eine Gelegenheit
den Durchmesser der Jupitermonde direkt zu ermitteln. Das die 4 Galileischen Monde
keine Punkte sondern Scheibchen sind, kann man bei guten Seeing in größeren
Teleskopen direkt erkennen. Doch wie groß der Durchmesser tatsächlich ist,
kann man als Amateur am einfachsten bei einer Bedeckung bestimmen.
Zur Aufnahme wurden zwei 4-Zoll-Refraktoren eingesetzt. Einmal mit f/11 und einer DMK
und einmal mit f6,6 und einer Watec.
Peter Slansky nutzte mit seiner DMK eine Belichtungszeit von 0,66 Sekunden.
Die Monde sind dabei gut durchgezeichnet, aber für die Photometrie zu hell.
Dennoch läßt sich der Helligkeitsanstieg gut verfolgen.
Die 4 nachfolgenden Animationen zeigen das Erscheinen von Europa, Io,
Ganymed und Kallisto in Zeitlupe.
Io und Europa benötigen je 5 Bilder.
Der größere Ganymed benötigt mit 7 Bildern etwas länger.
Unser Mond bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 0,5 Bogensekunden je Zeitsekunde über den Sternenhimmel.
Hätte die Bedeckung am Mondäquator stattgefunden, so wären die Jupitermonddurchmesser in Bogensekunden
leicht zu ermitteln gewesen. Die Bedeckung erfolgte jedoch
in Polnähe, so dass der Planet und seine Monde schräg angeschnitten wurden.
Mit dem Programm ´Hello Northern Sky´ wurde die Situation für unseren
Beobachtungsort simuliert und für Jupiter eine Bedeckungsdauer von 103 Sekunden ermittelt.
Das Jupiter für den Austritt tatsächlich etwa 103s benötigte, zeigt dass
folgende Video.
Der 140.000 km große Jupiter liefert den Maßstab für die Durchmesserbestimmung der Monde.
Obwohl mit der DMK nur wenige Bilder entstanden sind, ergibt sich doch schon eine
gute Annäherung an die realen Werte.